Wenn´s regnet....
Wenn Frauchen aufräumt....
Wenn ich ewig auf mein Fressen warte....
Wenn wir in den Hundewald gehen....
Wenn das Eis nicht hält....
Wenn Nachbar´s Hündinnen sooo gut riechen.....
Wenn ich mit meinen Leuten Urlaub mache....
Wenn Frauchen auf dumme Gedanken kommt....


Wenn´s regnet....

Wenn wir bei Regen vom Spaziergang nach Hause kommen, will Frauchen immer etwas von mir, bevor wir reingehen. Keine Ahnung, was sie eigentlich meint. Ich stehe dann da und warte, daß sie endlich die Tür aufmacht, damit ich mich drinnen ordentlich schütteln kann. Frauchen sagt dann jedes mal "oh, nein, hättest Du das nicht vor der Tür machen können?". Aber das ist doch Unsinn, da wird man ja gleich wieder naß. Meistens kommt sie dann mit einem großen Handtuch und will damit auf mir herumrubbeln. Also, das kann ich ja überhaupt nicht leiden! Ich renne dann erstmal durch die ganze Wohnung und Frauchen rennt hinterher. Das finden wir glaub´ ich beide ganz lustig. Aber irgendwann erwischt sie mich doch immer und dann geht diese unangenehme Prozedur los. Frauchen sagt dann meistens "mein Gott, das tut doch nun wirklich nicht weh", aber ich hasse es trotzdem. Manchmal vergißt sie aber, die Tür zum Schlafzimmer zuzumachen, das finde ich sehr nett von ihr, denn dann kann ich mich auf ihrem Bett so richtig schön wälzen und werde ganz schnell trocken. Aber das scheint ihr auch nicht so gut zu gefallen, jedenfalls schimpft sie dann (aber mehr mit sich selbst) und ich muß wieder raus aus dem Bett. Sie macht dann immer einen richtigen Aufstand, zieht die Bettwäsche ab und grummelt in sich hinein. Ich verziehe mich dann lieber in den Flur und schlafe dann auch meistens gleich ein.



Wenn Frauchen aufräumt....

Mit meinem Spielzeug hat sie auch so einen Tick. Immer wenn ich alles ordentlich in der ganzen Wohnung verteilt habe, damit ich nicht so lange suchen muß, wenn ich gerade was brauche, fängt sie an, alles einzusammeln und legt es neben mein Bett. Was soll das da? Nachts spiele ich doch nicht. Frauchen meint zwar, daß man sonst darüber stolpern würde, aber mir ist das noch nie passiert. Menschen sind schon eine eigenartige Spezies, kein bißchen praktisch veranlagt!


Wenn ich ewig auf mein Fressen warte....

Mit meinem Fressen ist das auch so eine Sache. Ich sage ja meistens Bescheid, wenn ich Hunger habe, und Frauchen steht dann auf und schüttet das Trockenfutter in meinen Napf. Dann gibt sie noch Wasser drauf und stellt es - oh Schreck - auf die Arbeitsplatte. Das treibt mich echt zum Wahnsinn, warum stellt sie es mir nicht gleich hin??? Ich muß dann immer ewig lange warten und fange an zu jaulen. Sie meint, es müsse noch einweichen, so ein Blödsinn. Aber irgendwann steht sie endlich auf und kommt mit in die Küche. Es scheint ihr dann auch leid zu tun, daß ich so lange warten mußte, denn sie gibt oft noch was extra in meinen Napf, z.B. Hüttenkäse oder Eigelb und sowas. Lecker, aber warum nicht gleich so?



Wenn wir in den Hundewald gehen....

Im Hundewald macht sie auch immer so komische Sachen mit mir. Ich weiß ja genau, daß sie meine Leckerlis in der Tasche hat, aber um die zu bekommen muß ich manchmal ganz schön schuften. Da liegen überall so dicke Baumstämme rum und ich soll dann drüber springen, obwohl man genauso gut drum herum laufen könnte. Außerdem bleibt sie immer vor dem Stamm stehen und ich soll erstmal von meinen Naschis wegspringen, völlig falsche Richtung, aber dann springe ich schnell zurück und kriege endlich eine Belohnung. Na ja, wenn´s ihr Spaß macht. Und dann sind da noch ganz viele Jogger. Eigentlich würde ich ja gern immer ein Stück mitlaufen, macht ja Spaß, doch gerade, wenn ich loslegen will, ruft Frauchen mich zu sich. Ich laufe dann auch zu ihr, schließlich bekomme ich dann ein Leckerli, aber sie tut das wirklich immer im falschen Moment. Inzwischen weiß ich das schon und wenn ein Jogger kommt, kann ich ja auch gleich zu ihr gehen, rufen wird sie mich ja sowieso. Außerdem freut sie sich dann immer ganz doll und ich bin darüber auch glücklich.

Aber wenn andere Hunde kommen, sind mir die dann doch wichtiger als die Naschis! Ich renne dann schnell los, damit Frauchen mich nicht festhalten kann. Also die meisten Hunde sind ja auch wirklich nett, aber es gibt da auch ein paar richtige Macker. Besonders, wenn sie ihr Herrchen an der Leine haben, fühlen die sich mächtig stark. Aber auf Streitereien habe ich nun wirklich keine Lust und Frauchen geht in solchen Situationen auch gleich weiter. Da gehe ich dann lieber mit ihr mit, man kann ja nie wissen. Es gibt allerdings auch so Hunde, da weiß ich immer nicht, ob das nun Rüden oder Hündinnen sind, jedenfalls riechen die nach gar nichts. Mit denen mag ich am liebsten spielen. Die sind nicht so zickig wie die Hündinnen und auch nicht solche Schocker wie die Rüden. Frauchen sagt, die sind kastriert, was auch immer das bedeuten mag.


Wenn das Eis nicht hält....

Einmal im Winter hatten wir Frost und gingen um einen kleinen See herum. Der war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, aber daß die so dünn war konnte ich ja nun auch nicht ahnen. Jedenfalls war ich schon mal ein ganzes Stück voraus gelaufen, als Frauchen mich zu sich rief. Da dachte ich, ich nehm´ einfach die Abkürzung über das Eis und lief los. Frauchen wurde ganz hektisch und rief, daß ich stehen bleiben sollte, aber sie hatte mich doch gerufen, ja was denn nun? Also lief ich noch schneller über das Eis und plötzlich krachte es und ich war im Wasser. Ich konnte mich gerade so mit den Vorderpfoten am Eis festhalten, aber was ich auch versuchte, ich kam da einfach nicht wieder raus. Frauchen kam wie von einer Tarantel gestochen angerannt und lief durch das Eis zu mir. Bei jedem Schritt brach sie ein, sie ist ja auch fast doppelt so schwer wie ich. Als sie schon bis zum Bauch im Wasser stand packte sie mich am Halsband und zog mich aus diesem kalten Loch zurück ans Ufer. Da habe ich mich erstmal so richtig geschüttelt und wollte auch gleich weiter spazieren gehen, aber Frauchen machte kehrt und rannte im Laufschritt bis nach Hause. Ich lief dann lieber mit, aber warum sie es so eilig hatte und den weiten Weg die ganze Zeit laufen mußte, habe ich bis heute nicht verstanden. Zuhause angekommen hat sie sich ausgezogen und unter die Dusche gestellt, dabei waren wir noch gar nicht fertig gewesen mit unserem Spaziergang.



Wenn Nachbar´s Hündinnen sooo gut riechen.....

Vor einiger Zeit hatte ich ein echtes Problem! In der Nachbarschaft leben drei Hündinnen, die ich auf meinen Spaziergängen immer treffe: Lumes (eine entzückende, aber ziemlich rabiate ungarische Hirtenhündin), Grille (eine kleine rundliche Schnauzerhündin, die mich normalerweise völlig ignoriert) und Fanny (eine Labradormischung, die ihren Hof bewacht). Manchmal sind sie etwas zickig, aber insgesamt doch ganz nett.

Vor einigen Wochen ging das Drama mit Lumes los. Plötzlich roch sie so ungemein verlockend und war viel netter als sonst zu mir. Aber Frauchen machte von da an alles falsch. Auf einmal durfte ich nicht wie üblich allein draußen mit Lumes herumlaufen, sondern nur in Frauchen´s Begleitung und sobald Lumes angelaufen kam wurde ich auch noch angeleint - und das im eigenen Garten! Ich verstand die Welt nicht mehr, nicht einmal abends hat sie mich allein herausgelassen und ich wurde total verrückt in der Wohnung. Ständig bin ich hinter ihr hergelaufen und habe sie angewinselt, aber sie hatte kein Erbarmen. Da habe ich dann eine zeitlang Nachtwachen eingelegt und an Frauchens Bett alle Töne von mir gegeben, die mir so einfielen, außerdem habe ich immer mit meiner Nase in ihr Gesicht gestubst, damit sie endlich aufsteht, aber Frauchen wollte einfach nicht verstehen. Im Gegenteil, sie fing sogar an zu schimpfen, was sie sonst ja eigentlich selten tut, doch das hat mich wenig beeindruckt.

Oh, es war eine schlimme Zeit und dann hatte Grille die gleiche Duftnote wie Lumes. Frauchen hatte das erst gar nicht mitgekriegt und weil das bei Lumes schon fast wieder vorbei war, durfte ich abends allein in den Garten. Schnell bin ich zu Grille rübergelaufen und sie freute sich riesig über meinen Besuch. Na ja, wie gesagt, die Menschen waren in diesen letzten Wochen alle ziemlich komisch. Das Herrchen von Grille kam nämlich rausgerannt und ich freute mich schon, weil er immer so nett zu mir ist. Aber nix da, er schimpfte ganz fürchterlich mit mir und sagte, ich solle schnell nach Hause laufen. Das hat er am nächsten Tag auch Frauchen erzählt und das Drama ging von vorn los. Wieder wurde ich im Haus eingesperrt und Spaziergänge fanden immer erst nach einer Autofahrt statt.

Und als dann Grille wieder normal roch, zog ein betörender Duft vom Biobauern zu uns herüber. Frauchen konnte das natürlich nicht riechen und ließ mich wieder allein in den Garten. Wow, da habe ich aber die Beine in die Hand genommen und bin losgerannt. Ich wollte Fanny beglücken, aber anders als sonst lief sie nicht draußen herum, sondern war eingesperrt und alles Warten half nichts. Frauchen war ganz schön genervt, daß sie mich so lange suchen mußte, na ja, normalerweise laufe ich ja auch nicht weg. Ich mußte dann wieder drinnen bleiben und durfte nur unter ihrer Aufsicht das Haus verlassen.

Ich glaube, ich habe bestimmt sieben Wochen lang kaum ein Auge zugekriegt, weil ich ja immer Nachtwachen halten mußte. Ich habe sogar an der Tür gekratzt, obwohl ich weiß, daß man das nicht darf, aber es gab einfach kein Entkommen. Manchmal sind mir dann tagsüber die Augen zugefallen, aber nein, schlafen wollte ich auf keinen Fall. Frauchen hat dann immer gelacht, weil das wohl komisch aussah, wenn ich meinen Sekundenschlaf hielt. Sie hat aber auch gar kein Mitgefühl.

Jetzt riechen sie wieder alle ganz normal und Frauchen ist auch wieder normal geworden. Morgens und abends schickt sie mich allein hinaus und ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dann da soll. Ich drehe kurz meine Runde, aber dann gehe ich lieber wieder rein. Frauchen sagt immer, ich wäre ein richtiger Stubenhocker. Ich wollte ihr ja das Gegenteil beweisen, aber gerade in dieser Zeit mußte sie so komisch sein und mich ständig begleiten oder einsperren, da verstehe mal einer die Menschen.


Wenn ich mit meinen Leuten Urlaub mache....

Manchmal fahren wir alle zusammen in Urlaub. Das ist meistens sehr aufregend und spannend. Ich liebe wirklich nichts mehr, als wenn ordentlich Trubel um mich herum ist, wow, das macht Spaß!

Einmal sind wir zusammen nach Prag gefahren. Da mußten Frauchen und Herrchen eine Unterkunft suchen, in die ich auch mitkonnte. Das war auch gar nicht schwer und wir mieteten eine kleine Wohnung in der Altstadt. Und dann ging´s los: wir liefen tagelang durch diese Stadt und meine Menschen waren ganz begeistert von den vielen Sehenswürdigkeiten. Ich habe die Zeit genutzt und mächtig viel herumgeschnüffelt. Als wir auf der Karlsbrücke waren standen plötzlich ganz viele Japaner um uns herum und waren völlig verzückt. Und dann haben sie mich ständig fotografiert und gefilmt und alle haben sich um mich herum aufgestellt und in die Kamera gelächelt. Dann haben sie auch noch ständig Lassie gesagt, das einzige Wort, das ich verstanden habe. Das sagen nämlich ständig irgendwelche fremden Leute zu mir, dabei heiße ich doch Karenin. Später passierte das dann noch öfter in Prag, irgendwie war ich da eine richtige Attraktion. Aber manchmal ging mir das doch ein wenig auf die Nerven, denn ständig haben mich alle möglichen Leute gestreichelt, aber ich habe es ihnen nicht übel genommen.

Ich hätte ja nicht gedacht, daß mir die Lauferei auch mal zu viel werden könnte, aber ich war wirklich heilfroh, wenn wir mal in einem Restaurant Halt gemacht haben. Sofort legte ich mich unter den Tisch und schlief wie ein Stein. Vorher war ich ja in Restaurants nicht so still, da wollte ich lieber in der Küche nach dem Rechten sehen, aber seit unserer Reise nach Prag ist das alles anders. Frauchen sagt, ich hätte da endlich gelernt, wie sich ein guter Hund in einem Restaurant zu benehmen hat, mir soll´s recht sein.

In Berlin bin ich auch schon öfter gewesen, ich das Landei! Herrchen hat gesagt, daß die Berliner nicht so gesprächig sind, wenn man sie auf der Straße trifft, eher etwas mürrisch, aber das stimmte gar nicht. Ganz viele Leute haben gelächelt, wenn sie mich gesehen haben und haben sogar ganz nett mit Frauchen geredet. Und mit der U-Bahn bin ich auch gefahren, das ist ganz schön aufregend, aber leider konnte ich überhaupt nicht aus dem Fenster sehen, da fand ich es dann schon besser, wieder auf der Straße zu sein. Puh, Gerüche gibt es dort, ich konnte mich gar nicht satt schnüffeln. Zuhause kenne ich ja die meisten anderen Hunde, selbst im Hundewald weiß ich ganz gut Bescheid, wer so da war, wenn ich meine Runde mache. So ein Trip in die Großstadt ist wirklich nett, aber irgendwie ist es auf unserem Bauernhof doch schöner.

In unserem letzten Urlaub waren wir in Dänemark, in einem Ferienhaus an der Nordsee. Da war zwar nicht so viel los, aber es gab einen tollen Wald und super lange Strände, wo ich einfach nur rennen mußte. Allerdings gab es da auch Wasser, das sich ständig bewegte. Also das fand ich nicht so lustig, wenn man da so ahnungslos herumläuft und plötzlich kriegt man ganz nasse Füße. Da habe ich doch lieber etwas Abstand gehalten.



Wenn Frauchen auf dumme Gedanken kommt....

Frauchen ist jetzt der Meinung, daß ich noch mehr lernen müßte und findet den CR-Collieführerschein ganz toll. Oh mann, da kommen wohl harte Zeiten auf mich zu. Aber andrerseits kriege ich beim Üben ja auch ganz viele Leckerlis und meistens macht´s sogar richtig Spaß. Wenn nur nicht das mit dem Apportieren wäre. Das kapier´ ich einfach nicht. Warum um alles in der Welt soll ich so einem Stock oder Ball hinterherlaufen und ihn dann auch noch zurückbringen? Auf Ideen kommen die Menschen. Na ja, ich kann mir das mit dem Apportieren ja noch mal überlegen.